Nachberichte

Von der Kunst, mit sich selbst befreundet zu sein - Lesung und Gespräch mit Melanie Wolfers am Sonntag, 16. März, im voll besetzten Festsaal des BildungsZentrums St. Benedikt 

Eine sehr symphatische Melanie Wolfers erlebten die rund 150 Besucher/innen der Lesung am vergangenen Sonntag im Bildungshaus. Die Autorin, Ordensschwester der Salvatorianerinnen, trug Ausschnitte aus ihrem letzten Buch "Von der Kunst, mit sich selbst befreundet zu sein" vor und beschenkte die Zuhörer/innen mit ihren vier goldenen Regeln zur Freundschaft mit dem eigenen Ich. Drei Murmelphasen zur Besprechung einiger ihrer Fragen mit den Sitznachbar/innen lockerten ihren Vortrag auf, der von den einzigartigen Tönen von Johann Falter untermalt wurde. 

Was sind nun diese vier Regeln für die Freundschaft mit sich selbst? Da wären einmal die regelmäßigen Verabredungen mit sich selbst - um sich zu spüren und das Alleinsein in Stille zu erfahren: was passiert, wenn nichts passiert? Mehr Berührung mit dem eigenen Ich und mit dem göttlichen Du ... Da wäre das Zulassen von Gefühlen und Emotionen: Gefühle bringen Farbe und Geschmack ins Leben; lassen wir zu, dass wir auch manchmal unglücklich sein dürfen! Ein Kontinuum an positiven Emotionen und Höhenpunkten im Leben ist unrealistisch. Ein Lächeln, dem man die geweinten Tränen ansieht ist Zeichen von seelischer Gesundheit; es gibt eine Daseinsberechtigung für einen "traurigen Tag"... 

Da wäre weiters der markige Spruch: "Eigenlob stimmt!" - Es ist an der Zeit, mehr Respekt gegenüber sich selbst zu entwickeln. Ein zweites Mal auf seine Leistungen zu schauen ergibt Zufriedenheit! Wenn wir unsere Stärken schätzen, erweisen wir uns selbst einen Freundschaftsdienst - wir entfalten uns ... wir müssen strahlen wie Kinder, die Herrlichkeit Gottes ist in jedem/r von uns - Gott wird groß, wenn wir andere fördern und ihnen ins Leben helfen. 

Und letzter Aufruf: "Liebe deine Grenzen und Fehler wie dich selbst!" - Selbstkritik ist das Volksleiden Nr. 1 - es gibt immer ein "Aber", jede Wertschätzung wird (von uns selbst) untergraben. Die gesellschaftliche Atmosphäre flutet alle unsere Lebensbereiche, Werbung und TV Spots bewirken zu große Erwartungen an uns selbst. Unsere Schwächen jedoch sind die Grundgegebenheiten unseres Lebens, Starkes genauso wie Schwaches prägt unser Leben. Schließen wir Frieden mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten und setzen wir auf die befreiende Kraft göttlicher Liebe! Es gibt einen Gott, der sich uns ohne Wenn und Aber zuwendet ... und seien wir dankbar: Dankbarkeit ist ein guter Weg zur Freundschaft mit sich selbst!