Do., 16. Februar 2017
Vortrag Deutschnationale Burschenschaften
Um deutschnationale Burschenschaften in Österreich drehte sich der Vortrag des Referenten Bernhard Weidinger. Er ist Rechtsextremismus-Forscher am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) und Mitglied der Forschungsgruppe „Ideologien und Politiken der Ungleichheit“ (FIPU).
Nach einem kurzen Blick in die Geschichte der Burschenschaften, die erstmals 1815 in Jena in Erscheinung traten, ging Weidinger auf die ideologischen Charakteristika und die aktuelle politische Relevanz ein. Vor allem der stärker ausgeprägte völkische Nationalismus unterscheidet die deutschen von den österreichischen Burschenschaften.
Nach 1945 zögerlich wiedergegründet, waren diese Studentenverbindungen bis Mitte der 1950er wieder vollends durchorganisiert und entwickeln sich seitdem parallel zur FPÖ.
Obwohl heute insgesamt nur etwa 5000 Personen in deutschnationalen Burschenschaften organisiert sind, besteht nach Forschungen von Weidinger die Vorstandsebene der FPÖ aus überproportional vielen inkorporierten Mitgliedern von Burschenschaften. Auch die rechtsextremen Identitären sollen überproportional viele Mitglieder aus Burschenschafterkreisen aufweisen.
Bericht Reinhard Leeb, Tips Amstetten 21.2.2017