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Ein Bildungshaus der Diözese St. Pölten
Lebendige Zeitreise
Marie Valerie – der Engel von Wallsee
Kaiser-Ururenkel Leopold Altenburg zeichnete auf unterhaltsame Weise das Leben der außergewöhnlichen Persönlichkeit Marie Valerie nach.
Der Festsaal des Bildungszentrums war vollbesetzt, das Interesse riesengroß, als am 22. Jänner der Ururenkel von Kaiser Franz Joseph und Urenkel von dessen Lieblingstochter Marie Valerie, Leopold Altenburg, das Leben seiner Urgroßmutter auf unkonventionelle Weise beleuchtete. Der Kabarettist, Schauspieler, Regisseur und Rote-Nasen-Clown erzählte nicht nur kurzweilig aus deren Leben und auch der Familiengeschichte, sondern zitierte zudem wichtige Tagebuchnotizen von Marie Valerie aus seinem Buch „Der Kaiser und sein Sonnenschein“.
Vor allem die Beziehungen der Kaisertochter Valerie – des „Versöhnungskindes“ – zu Vater und Mutter, aber auch zu Bruder Kronprinz Rudolf waren Thema. Der vielseitig begabte Referent griff mitunter auch zu seiner Gitarre und intonierte Lieder wie „Mayerling“ oder aus Benatzkys „Im Weißen Rössl“ das Lied des Kaisers „Es ist einmal im Leben so“. Überraschend war wohl auch die Schilderung der herzlichen Beziehung des Kaisers zu seinen Enkelkindern auf Schloss Wallsee.
Mildtätigkeit und Herzensgüte
27 Jahre lang spendete Marie Valerie der armen Bevölkerung rund um Wallsee segensreich Trost und Hilfe, unterstützte Pfleglinge im Armenhaus oder auch Invalide des 1. Weltkrieges aus der Umgebung in dem von ihr vor dem Schloss errichteten Lazarett. Bekannt ist auch der „Schulchristbaum“, unter dem für 12 Kinder vollständige Bekleidung sowie Schuhe und Backwerk lagen. Oft versorgte sie sogar persönlich die Schuljugend mit der Mittagssuppe. Sie lebte ihr Leben jedenfalls mit viel Wohlwollen inmitten der Wallseer Bürger und jener der Umgebung.
Altenburgs Großvater Erzherzog Clemens Salvator wurde als achter Sohn Valeries und Erzherzogs Franz Salvator (aus der Toskana-Linie) 1904 in Wallsee geboren. Später erklärte Clemens seinen Austritt aus dem ehemaligen österreichischen Kaiserhaus und 1930 die Namensänderung in „Altenburg“ – eine der drei Habsburger-Stammburgen in der Schweiz –, weil er die Ehe mit einer nicht standesgemäßen Gräfin schloss, was ihm laut Hausgesetz der Habsburger verwehrt war. 1949 genehmigte der damalige Chef des Hauses Österreich dem ehemaligen Erzherzog und seinen Nachkommen die Führung des Titels „Prinz“ bzw. „Prinzessin“, was aufgrund des Adelsaufhebungsgesetzes heute jedoch bedeutungslos ist.
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