Mo., 17. März 2025
KreuzZeichen als LebensZeichen
Die Linzer „Kreuzschwester“ Margret Heidi Scheurecker zeigt im Bildungszentrum St. Benedikt vorwiegend bemalte Leinenarbeiten mit „leeren“ Kreuzformen.
Handgewebtes altes Bauernleinen ist es, das in früheren Zeiten Schwestern beim Eintritt ins Kloster gleichsam als Aussteuer mitgebracht haben; dieses aus dünnen und dickeren Fäden bestehende wertvolle Material hat Schwester Margret Heidi Scheurecker hervorgeholt und zu blauatmenden oder grünschwingenden lichterfüllten (Kreuz-)Zeichen für unser Leben gestaltet.
Die im Abstand von bis zu 10 Zentimetern zur Mauer angebrachten Kunstwerke zeigen meist durch ausgezogene (einzelne entfernte) Fäden in ihrer Mitte „leere“ Kreuze, die im Licht- und Schattenspiel auf das Gottesgeheimnis verweisen. Licht und Schatten als Gleichnis für das Göttliche! „Der Mensch soll sich von Gott kein Bild machen! Gott lässt sich nicht fassen“, nimmt Schwester Margret das Bibelwort sehr ernst.
Christliche Kreuzzeichen – Fenster zur Welt
Die studierte Künstlerin sieht im Kreuz ein herausforderndes Thema, das freilich auch im Kontext mit ihrem eigenen Leben steht. „Durch Leidvolles aber entsteht neues Leben“, denkt sie positiv und fordert dazu auf, das Kreuz mit dem eigenen Leben in Verbindung zu bringen: stehen bleiben, tiefer schauen und den Blick vom Dunklen zum Lichterfüllten lenken.
Scheurecker arbeitet auch mit Holz, wo zwischen den Ast-Kreuzbalken nach einer in Geduld ertragenen leidvollen Erfahrung eine kostbare Perle zu entdecken ist. Ein „wandlungsfähiges“ Kreuz lässt sich zu zwei Toren öffnen. Sie verarbeitet in ihrem Werk auch Elemente einer Ikone zu Aussagen der Pfingstsequenz oder klebt kopierte Fotos mehrschichtig auf Folien, die den Kreuzen unterschiedlichste Deutungen im Bezug auf das eigene Leben verleihen.
Kuratorin Margarethe Gruber stellte die Künstlerin vor, moderiert und eröffnet wurde die Vernissage durch Veronika Ortner. Für musikalische Begleitung sorgte Regina Schwingenschlögl auf verschiedenen Flöten. Die Ausstellung ist bis 21. April zu den Öffnungszeiten des Bildungshauses frei zugänglich.
penz