Nachberichte

Die Umweltenzyklika Laudato si - Kämpfer für Umwelt und Soziales 

Die zweite von Papst Franziskus veröffentliche Enzyklika mit dem Titel "Laudato si" - was "Gelobt seist du" bedeutet - war der zentrale Inhalt des Vortrags des Umweltbeauftragten der Diözese St. Pölten, Axel Isenbart. Die im Mai 2015 veröffentlichte Schrift handelt "über die Sorge für das gemeinsame Haus" und fordert nicht etwas ein bisschen Umweltschutz, sonder betreibt Systemkritik. 

Schwester Umwelt leidet

Papst Franziskus bezeichnet in der Enzyklika die Umwelt als Schwester der Menschen. Doch diese Schwester schreit, weil es ihr schlecht geht, weil sie missbraucht wird: Besonders die Armen, die keiner Beachtung für Wert befunden und misshandelt werden, seien von der Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt betroffen. Er sieht Umwelt und Soziales dabei als untrennbar verbundene Themenbereiche.

Axel Isenbart sieht in dieser Schrift des Papstes auch nicht ein Nebenthema, sondern die Beschäftigung mit einer zentralen Säule des christlichen Glaubens. Schöpfung, Umwelt und Klimawandel werden in der Enzyklika behandelt. Der Mensch nimmt hier die Rolle als kontinuierlicher Mitschöpfer Gottes und als verantwortlicher Verwalter ein. Der lesbare Text des Papstes, in dem er deutlich seine Meinung kund tut, hat eine zentrale Aussage: "Alles ist mit allem verbunden". 

Mensch als Verursacher

Der Papst legt einen Finger auch in die Wunde und sieht klare Hinweise darauf, dass der Mensch der Verursacher der Probleme ist. Die ökologische und die soziale Krise seien eng miteinander verknüpft. Der Papst bezeichnet den Klimawandel auch als ein Versagen des derzeitigen Wirtschaftssystems und sieht in den Industrienationen die Träger der Hauptverantwortung. Die Technologie allein reiche auch nicht, wenn wir keine Verhaltensänderung einleiten würden. Der Papst fordert deshalb auch einen neuen Lebensttil. 

Text: Reinhard Leeb, Artikel in der Tips Amstetten / 12. Woche