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Nachberichte

Oh du mein Österreich

Fr., 30. Jänner 2015

Das Programm zu „Oh du mein Österreich“ erstellte Andi Weiss 2014 im Gedenken an den Beginn des 1. Weltkrieges und erzählt die letzten 100 Jahre Geschichte in literarischen Texten, gewürzt mit musikalischen Einlagen an Saxophon und Klavier. Im Zentrum der Lesung stand die Lebensgeschichte vom „Hrn. Karl“ von Helmut Qualtinger, die das Leben der Österreicher in den 1920er bis 1960er Jahren widerspiegelt.

Angefangen vom Hrn. Karl im Feinkostladen, seiner Begegnung mit Hitler über ein Sprachspiel ohne Vokale mit dem Wort „Schützengraben“ von Ernst Jandl bis hin zu einer Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert „Die Küchenuhr“ über Verlust und Tod durch Bombentreffer spannte sich der Bogen bis nach den 2. Weltkrieg - stimmgewaltig und teilweise zungenbrecherisch vorgetragen.

Aufgelockert wurde das Programm von Musikstücken wie Variationen von „Oh du mein  Österreich“, dem „Fiakerlied“, der „Deutschen Hymne“ oder „Let me fall“, am Klavier begleitet und unterstützt  von Andi’s kongenialem Partner Roland Lehofer.

Für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg standen Texte von H.C. Artmann „Wos an Weana ans Gmiat geht“  oder Ernst Jandl „Auf dem Land“ mit Silbenwiederholungen. Das Phänomen der aktuellen bereits jahrzehntelangen Kriegslosigkeit erklärte Andi Weiss schlussendlich mit dem Schlagwort Globalisierung – denn wer löscht schon ein Volk aus, das sein Kunde ist!

Die abwechslungsreiche Lesung beendeten zwei Texte von Franzobel  - „Ikea“ zum Thema Globalisierung und „Österreich ist schön“; nach dem offiziellen Ende mussten/durften sich Andi Weiss und Roland Lehofer dem Publikum noch für musikalische Zugaben zur Verfügung stellen …

Bericht: hof / Fotos: Lucia Deinhofer