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Ein Bildungshaus der Diözese St. Pölten
„Die Kraft der Barmherzigkeit. Biblische Grundlagen - Chance und Auftrag heute“
Vortrag und Diskussion mit Dr. Magdalena Holztrattner, Theologin, Direktorin der Katholischen Sozialakademie
Mit dem Einstieg in den Vortrag über die Bibelstellen Luk, 10 und Luk, 15 – den Barmherzigen Samariter und den Barmherzigen Vater – verwies Magdalena Holztrattner auf die Barmherzigkeit als die wesentliche Eigenschaft des biblischen Gottes. Die Wortwurzel des hebräischen Wortes heißt „Mutterschoß“ – wir leben Barmherzigkeit, weil wir demselben göttlichen Mutterschoß entstammen. Der deutsche Stamm des Wortes wiederum bedeutet „Mitleid im Herzen“.
Barmherzigkeit in der Bibel: Gott hat Erbarmen mit den Leidenden, er kommt ihnen aus freier Gnade zu Hilfe; diese Liebe ist nicht berechenbar, Barmherzigkeit als Zeichen der Gottesverehrung.
Wir können wir Barmherzigkeit heute leben? Das zentrale Gebot ist die Liebe: liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Wer aber ist die/der Nächste/r? Was will das Leben, dass wir tun? Wir sind gerufen, die/der Nächste zu sein, gerade jetzt in diesem Augenblick.
Barmherzigkeit in der Soziallehre: (J.P.II)“Das echte Erbarmen ist die tiefste Quelle der Gerechtigkeit“. Barmherzigkeit und Liebe sind innere Dimensionen, in der Tradition gibt es leibliche und geistliche Werke der Barmherzigkeit.
Magdalena Holztrattner verwies im Weiteren auf die vier Prinzipien der Soziallehre: Personalität, Subsidiarität, Nachhaltigkeit und Solidarität.
„Solidarität“ bezeichnete die Vortragende als einen Begriff, der vor rund 150 Jahren in Frankreich geprägt wurde, und wie folgt bedeutet:
Solidarität bezeichnet den Umgang mit den anderen: Papst Franziskus hat 2015 als das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Solidarität als Wort, das nicht immer gut ankommt – das Wort meint aber viel mehr als eine sporadische Geste, es bedeutet Denken und Handeln in Sinn von Gemeinschaft, nicht das Anhäufen von wirtschaftlichen Gütern.
Nach Magdalena Holztrattner besteht Solidarität aus den folgenden drei Elementen: Sehen – Urteilen – Handeln
In ihren Schlussworten bezeichnete die Vortragende nochmals die Barmherzigkeit als Grundbedingung für eine menschliche Zukunft, als Chance und Auftrag für heute. Unser gemeinsames Ziel – ein gutes Leben für alle – erreichen wir nur, wenn wir die Zukunft liebevoller, demokratischer, menschlicher gestalten …
Bericht: hof
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