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Nachberichte

Vertriebene Nachbarn

Di., 24. Jänner 2023

Im Bildungszentrum St. Benedikt in Seitenstetten hielt Dr. Martha Keil den Vortrag „Vertriebene Nachbarn. Zur Geschichte von Jüdinnen und Juden im westlichen Mostviertel“.

Die Referentin ist die wissenschaftliche Leiterin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs. Anhand kurzgefasster Lebensbilder stellte Dr. Keil die Israelitische Kultusgemeinde Ybbs-Amstetten vor. 1854 begann die Geschichte mit der Errichtung eines Bet-Raumes in Kemmelbach und endete 1940 mit der Auflösung der IKG Ybbs-Amstetten. Immer schon waren die Jüdinnen und Juden antisemitischen Attacken ausgesetzt. Die Vertreibung erreichte ab 1938 ihren Höhepunkt. 1934 hatte die IKG Ybbs-Amstetten 348 Mitglieder. 1938 gab es nur mehr 9 jüdische Familien in Amstetten.

Dr. Keil stellte auch die Aktivitäten der Restitution und des Gedenkens dar. Da die letzten Vertriebenen, die überlebt haben, bereits im hohen Alter sind, sind das Erinnern und die Weitergabe des Wissens an die junge Generation sehr wichtig. Die Renovierung und Neugestaltung der Gedenkräume in der ehemaligen Synagoge in St. Pölten werden dafür sehr hilfreich sein.

Dr.in Martha Keil