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Nachberichte

Bläserklang und Orgel - Konzert Wolfsbach

So., 30. Oktober 2022

BLÄSERKLÄNGE

Von Träumerei bis Ave Maria

 

Hochkarätig wurde beim Kirchenkonzert in Wolfsbach musiziert; dafür sorgten das „Quartetto Nibelungo“ und der Trompeter Leonhard Aichberger.

 

VON JOSEF PENZENDORFER

 

WOLFSBACH Wenn sechs großartige junge Musiker, von denen jeder ein Solist sein könnte, musikalisch zusammenfinden und gemeinsam ein durchaus gefälliges und gleichzeitig überaus anspruchsvolles Programm darbieten, dann kann das zu einem einmaligen Konzerterlebnis werden. So geschehen am Nachmittag des 30. Oktober in der Pfarrkirche Wolfsbach, wo die vier Posaunisten des „Quartetto Nibelungo“ mit dem Wolfsbacher Paul Aichberger, Lukas Lehner, Jonas Gassner sowie Samuel Palmetshofer mit bestechender Klangschönheit und hoher Virtuosität das Publikum begeistern konnten. Robert Schumanns „Träumerei“ klang auch im Posaunensatz zu Herzen gehend, bei Rossinis „Wilhelm-Tell-Ouvertüre“ vermochten die Musiker alle Finessen zu zeigen, die ihnen ihr schwierig zu spielendes Instrument nur bieten kann; auch Crespos „Bruckner-Etüde“ bewies eindrucksvoll das weite Klangspektrum, das einer Posaune – gekonnt gespielt – eigen ist. Selbst das „Ave Maria“ aus Verdis „Otello“ oder „Mailüfterl“ von Kreipl bestachen durch sanfte Tongebung und Wohlklang.

Roland Lehhofer wiederum konnte an der Orgel sein großes Können beweisen, wenn es galt, den „Lokalmatador“ Leonhard Aichberger auf seiner Trompete zu begleiten. Das Wechselspiel in Händels „Wassermusik“ verlangt jedenfalls perfekte Beherrschung des jeweiligen Instrumentes, was aber ebenso in Sätzen aus den Trompetenkonzerten Nerudas und Haydns bestens unter Beweis gestellt werden konnte. Viel Musikalität bewies der Trompeter, der auch schon in der Wiener Staatsoper substituierte, aber auch bei Schuberts „Ave Maria“ oder abschließend bei „Prince of Denmarks March“, dem Inbegriff festlicher Barockmusik. Josef Penzendorfer führte mit interessanten Details zu den jeweiligen Werken durch das Programm. Die vielen Zuhörer gingen jedenfalls beglückt und mit der Erkenntnis nach Hause, dass man mit Bläserklängen – dargeboten auf höchster Qualität – einen tollen Konzertnachmittag gestalten kann, der mit Kärntner Volksmusik als Zugabe, dem „Verliebten Bua“ von Koschat, seinen gelungenen Ausklang fand.

 

Foto: Penz

Organist Roland Lehofer, das „Quartetto Nibelungo“ mit Paul Aichberger, Lukas Lehner, Jonas Gassner sowie Samuel Palmetshofer und Trompeter Leonhard Aichberger (von links) sorgten für ein viel beklatschtes Konzert.<br />
Foto: Penz