Nachberichte

Beethoven-Hommage

250. Geburtstag / Kulturverein und Bildungszentrum St. Benedikt luden zu einem Konzert mit Werken des musikalischen Jahresregenten.

Von Josef Penzendorfer

WOLFSBACH / Mit wichtigen Werken aus Beethovens letzten Jahren seiner ersten Schaffensperiode wurde dem in der Pfarrkirche Wolfsbach coronabedingt auf den gesamten Kirchenraum gut verteilten Publikum am 25. Oktober unter dem Motto „Von einem anderen Stern“ ein besonderer Konzertnachmittag geboten. Ein Ohrwurm bildete den Auftakt, die so bekannte, überaus melodiöse und empfindungsreiche Violinromanze in F, mit der der junge Wolfsbacher Geiger Karl Aichberger seine Zuhörer verzaubern konnte. Der großartige Instrumentalist, der gerade sein Masterstudium in Graz absolviert, brachte dieses Werk sehr ausdrucksstark und einschmeichelnd romantisch zu Gehör. Unverkennbar ‚echter Beethoven‘ erklang auch mit der Violinsonate in D, in der sich Klavier und Violine auf Augenhöhe begegnen, wobei diese reizvollen Dialoge von beiden Solisten mit viel konzertanter Energie und auch der geforderten Virtuosität wunderbar dargeboten wurden. Als Pianistin fungierte die am Mozarteum tätige und international gefragte Bernadette Bartos, die gefühlvoll zurück- und dominant hervortretend gleichermaßen gekonnt agierte.

Den Mythos Beethoven versuchte Moderator Josef Penzendorfer zu umschreiben, ist Beethoven doch am Übergang von der Klassik zur Romantik einzuordnen und in mancher Hinsicht musikalischer Neuerer und Revolutionär, in jedem Fall aber ausdrucksstarker Romantiker. Die Gellert-Lieder verfasst dieser musikalische Titan zeitgleich mit dem berühmten ‚Heiligenstädter Testament‘, in dem er sein ihn erdrückendes Gehörleiden thematisierte. Dieser Stimmung nehmen sich auch die sechs Lieder an, die der bekannte Bassist Michael Wagner mit viel Feingefühl sowie profunder, schön fließender Stimme und ausdrucksstarker Emotion interpretierte. Am Musiktheater Linz wird er demnächst in einer Bellini- und Mozartoper zu hören sein.

Ein Konzertabend in Wolfsbach mit tiefen Empfindungen eines Komponisten, dessen Ruhm über alles Irdische hinausreicht.

Bildtext:
Großartige Solisten boten ein überaus ansprechendes Beethoven Programm: Karl Aichberger auf der Violine, Bernadette Bartos als Korrepetitorin am Klavier und Bassist Michael Wagner als Sänger (von links).

PS: Zudem gratulieren wir seitens des Bildungszentrums unserem ehemaligen Pädagogischen Mitarbeiter Michael Wagner, der am Musiktheater Linz vom Publikum in der Sparte Oper/Operette zum „Publikumsliebling der Spielzeit 2019/20“ gewählt wurde. Die vom Verein „Freunde des Linzer Musiktheaters“ im Jahr 2013 ins Leben gerufene Auszeichnung RICHARD-TAUBER-MEDAILLE wurde ihm von Präsident Peter Rieder gemeinsam mit Intendant Hermann Schneider nach der Vorstellung von „Das Land des Lächelns“ am 24.10.2020 überreicht.