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Ein Bildungshaus der Diözese St. Pölten
Bodenständig in der Kunst
Ausdrucksstark / Die Haager Künstlerin Rosemarie König lebt in ihren neuen Werken die starke Verbindung zur Natur aus.
Von Josef Penzendorfer
Schon in früheren Ausstellungen mit Titeln wie „Ursprung Natur – Landschaft-Erde-Vegetation-Mensch“ bewies Rosemarie König immer wieder von neuem – auch im Bildungszentrum St. Benedikt – ihr intensives Verwurzeltsein mit der Natur, die sie als überaus sensible Künstlerin im Besonderen bewusst wahrzunehmen und zu erspüren imstande ist. „Alles, was die Natur selbst anordnet, ist zu irgendeiner Absicht gut!“, ist die Haagerin überzeugt und entdeckt selbst im „Dunkel“ der Erde, auf der schon längst der Sinn für die verantwortungsvolle Nutzung der uns anvertrauten Schöpfung verlorengegangen ist, ihre „Wahrheiten“ in den Tiefen dieses Denkens; diese setzt sie dann gekonnt künstlerisch um. Jegliche Kunst ist für König Annäherung an Ursprüngliches und Natürliches – egal, ob in konkreter oder abstrakter Umsetzung. Die Zeit buchstabiert dem feinfühligen Menschen immer wieder neue Ideen ins Herz, und so schreibt König ihr künstlerisches Dasein in aktuellen spannungsvollen Bildern fort wie ein lesenswertes Buch, sind doch in ihren letzten Werken durchaus neue Ansätze im naturdurchdrungenen Schaffen erkennbar. Die Konstante aber bleibt immer das Geerdetsein in der Heimat, sie ist gleichermaßen fasziniert von der Lebendigkeit des Lichts in Ackerfurchen und der Farbenvielfalt, die die Natur noch immer zu bieten hat.
Veränderte Natur – neue Bilderwelt
„Die Natur erlebt aber ständig Veränderungen und muss sich immer öfter nach Naturkatastrophen regenerieren und neu gestalten. Dem trage ich auch künstlerisch Rechnung, indem ich die Bildfläche im Laufe des Malprozesses entweder durch dicke gespachtelte Schichten oder dünne Lasuren verdecke, die ich dann teilweise wieder herausschabe oder freilege und in ihre Ursprünglichkeit zurückführe. Manchmal wird das ursprüngliche Werk sogar zur Gänze abgedeckt und dann ansatzweise wieder aus dem Verborgenen geholt, wieder aufgebaut und neu gestaltet“, schildert Rosemarie König ihre von Mischtechnik geprägte maltechnische Weiterentwicklung, mit der sie sich Themen wie Klimakrise und Umweltzerstörung auch in der künstlerischen Umsetzung stellt. Sie findet aber in ihren Darstellungen immer wieder neue Sichtweisen, sodass ihre Kreationen keineswegs im Negativen verbleiben, sondern durch die in den Überarbeitungen gefundenen neuen Sichtweisen Chancen aufzeigen und positive Stimmung vermitteln können. „Es geht mir nicht um das Abbilden eines Natureindrucks, mich interessiert vielmehr die Verwandlung und Verbesserung desselben!“, erklärt die Künstler-Pädagogin, die 10 Jahre lang in der NÖ Malakademie überaus erfolgreich aktiv war. So gelingt es ihr in beeindruckender Manier, mit viel Sinn für Ästhetik sogar bei Darstellungen von immer häufiger werdenden Katastrophen (wie der sommerlichen Sonnengluthitze) dem Bild Schönheit und Harmonie zu geben.
Reduzieren und Verdichten
Mit ihren Acrylbildern und Aquarellen nimmt sie den Betrachter mit auf eine Reise des Erfühlens, Erkennens und Verwandelns, durch die Verdichtung und das Reduzieren entstehen stets neue Bildwirklichkeiten. „Die Naturverbundenheit sowie die Wertschätzung und die Achtsamkeit für ihre Umwelt zeigt sich auch darin, dass mitunter Naturmaterialien wie heimatliche Erde oder Sand in die Bilder integriert werden. Fragmente der Natur verschmelzen dadurch mit- und ineinander und hinterlassen Spuren“, weiß Rosemarie König zu erzählen, der mitunter der Blick auf ein Detail der Mostviertler Landschaft genügt, um farbkräftig oder auch farbreduziert den „Wildwuchs“, „Lebendiges Nass“ oder auch „Grünfeldspuren“ aufzugreifen, was sie mit ihren gewählten Bildtiteln untermauert und für den Betrachter empfindsam und gut erfühlbar darstellt. „Ich liebe aber auch das faszinierende Spiel mit Wasser und Farbe, so entstehen meine durchaus naturnahen, den jeweiligen Moment nachempfindenden Aquarelle – vorwiegend aus meiner näheren Heimat wie auch dem Hofgarten des Stiftes Seitenstetten, wobei trotz allem scheinbar friedliche Landschaften eigentlich hinterfragt werden.
Ohne die Natur und ihr Wissen um die Wahrheit des Lebens können Menschen auf der Erde nicht überleben. Der verantwortungsvolle künstlerische Blick Rosemarie Königs in die Zukunft kann folglich als Hilfestellung zur Verwirklichung visionärer Ideen zugunsten zukünftiger Generationen und deren Leben auf „Mutter Erde“ gesehen werden.
Vernissage
Sichtbares verbergen, Verborgenes sichtbar machen und dann neu gestalten – das ist laut Bildungshausleiterin Lucia Deinhofer eine der Herangehensweisen der Haager Künstlerin Rosemarie König bei deren Auseinandersetzung mit Landschaft und Vegetation der näheren Heimat. In ihren Acryl-Bildern und Mischtechniken begibt sie sich auf eine Reise der Verwandlung und findet so zu neuen Bildwirklichkeiten. Im Rahmen der Vernissage am 16. September sprach Inge Zehetner über Königs Werk. Andreas und Manuela Weiss umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Die Ausstellung „bodenständig“ im Bildungszentrum St. Benedikt ist bis 10. November zu den Öffnungszeiten des Bildungshauses frei zugänglich.
Fr., 28.03.2025 bis Sa., 29.03.2025
Fr., 28.03.2025
Fr., 28.03.2025 bis So., 30.03.2025
So., 30.03.2025 bis Sa., 05.04.2025
Di., 01.04.2025
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