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Nachberichte

Leben .. wie geht das?

Do., 22. März 2018

Leben - wie geht das? - Vortrag von DDr. Matthias Beck

DDr. Matthias Beck, Priester der Erzdiözese Wien, Professor an der Uni Wien mit Schwerpunkt Medizinethik, stellte in seinem Vortrag den Inhalt seines Buches "Leben – wie geht das?" vor. Er erklärt das Leben in drei Abschnitten: Das Leben beginnt von selbst, die meisten Dinge passieren von selbst – wir müssen Gott suchen in dem, was wir für selbstverständlich erachten. Das Christentum ist eine logische Religion – die Logik Gottes zeigt sich in der Natur, in der Schöpfungsgeschichte.

Das Leben beginnt, ein Kind wird geboren und macht seinen ersten Schritt in die Freiheit. Es ist hilflos und abhängig von Kontakt zu seinen Eltern, von Berührungen und der Kommunikation mit den Eltern. Erst später lernen Kindern das eigene Ich zu "be-greifen". Geistige Ernährung ist für uns notwendig; Prof. Beck sieht die Sakramente als Heilmittel, es muss vermittelt werden, dass es sinnvoll ist, daran teilzunehmen. 

Die Kinder fangen an, Fragen zu stellen und diese Fragen müssen wir ernst nehmen! Je mehr man fragt, desto mehr kommt man auf den letzten Grund: Gott. Christ sein soll Frucht bringen, wir müssen daran arbeiten, wir müssen mithelfen, dass sich das Leben entfaltet. „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“

Der zweite Abschnitt ist die Pubertät, hier kommt es zu einem Umbruch: Jesus geht mit 12 Jahren in den Tempel „Ich muss im Hause meines Vaters sein“. Der Mensch will und muss nun seine Identität und Berufung finden. Die Pubertät ist eine Krise, in dieser Zeit stärkt das Sakrament der Firmung. Christentum bedeutet Hinführung jedes einzelnen zu seiner Berufung! Der Gehorsam den Eltern gegenüber muss enden, der Gehorsam Gott gegenüber macht frei – nur von dort kommt die Entfaltung! Bis zur eigenen Lebensmitte muss man sich gedanklich von seinen Eltern trennen, muss eigenständig werden und so zu einem Tempel des Heiligen Geistes. Jesus ist die Ikone Gottes, das Wort Gottes ist in Jesus Fleisch geworden.

Im dritten Abschnitt des Lebens sollen wir nun auch das Wort Gottes zur Geburt bringen. In der Lebensmitte werden viele Menschen unruhig, denn Gott will in unserem Lebens zum Vorschein kommen: Wir müssen uns entscheiden, entweder Neues zu suchen oder die erste Lebenshälfte zu vertiefen. Danach folgt als letzter Lebensabschnitt die Vorbereitung auf das Alter und schließlich den Tod.

Für uns Christen soll aber eine Auferstehung mitten im Leben passieren! Wir müssen Begeisterung finden, Freude, Friede, sollen unser Leben entfalten, uns selbst annehmen. Das Christentum soll sportlich sein, anstrengend: Wir müssen das Christ sein leben und für alle Zeugnis abgeben, warum wir Christ sein wollen. Christentum ist eine leibliche, eine leibhaftige Religion. Eine positive Beziehung zu unserer Leiblichkeit bringt Erfüllung und Gelingen. Gott will jeden von uns groß machen!

Beck zitiert zum Abschluss noch Thomas von Aquin: „Du kannst Gott nicht beleidigen, außer du schadest dir selbst !“ – oder einem anderen … und rüttelt mit seinen Worten auf: Christen müssen sich auch um die Belange der Welt kümmern,  nicht nur um die Belange der Kirche. Christentum muss die Menschen durchdringen!